Zur Geschichte des Kulturvereins Neckargemünd e.V.

Aus der Gründungszeit des Vereins liegen leider keine Unterlagen vor.
Im Jahre 1871 findet  erstmals ein "gemeinnütziger Bürgerverein und Verschönerungsverein"  Erwähnung, der laut Satzung "die Beförderung der materiellen Wohlfahrt  der Stadt und ihrer Bürger  und deren Theilnahme an dem  Gemeindeleben" zur Aufgabe hatte.
Im Jahre 1876 wurde er in "Verein zur Förderung städtischer Interessen" umbenannt, dessen "Verschönerungs-Section" sich  besonders der Erholungseinrichtungen, also Wanderwegen, Plätzen und Aussichtspunkten, annahm.
So wurde im Jahre 1882 ein Stadtführer für Neckargemünd und Umgebung  herausgegeben, der nicht nur die Naturschönheiten  in Neckargemünd und Umgebung sowohl den  Einheimischen als auch den Gästen nahe bringen sollte, sondern auch "die Verhältnisse unserer Stadt in sozialer, gesundheitlicher,  geschichtlicher, gewerblicher und  kommerzieller Beziehung zur Darstellung  bringen" wollte, so der Verwaltungsrat des Vereins in seinem Vorwort.
Diesem Verwaltungsrat gehörten damals außer einigen selbständigen Vertretern  aus Handwerk,  Gastronomie und Handel u.a. auch  städtische Angestellte, ein Arzt und der katholische und der  evangelisch-protestantische Stadtpfarrer an.
Mangels Unterlagen ist der weitere Verlauf der Vereinsgeschichte zwischen 1895 und 1925 nicht bekannt.
Aus einem Schriftwechsel von 1925 geht jedoch hervor, dass der Verein nun  den Namen "Verkehrs-Verein e.V. Neckargemünd" führte. In den  folgenden Jahren bemühte er sich vorrangig um die Förderung des  Fremdenverkehrs und hatte 1937 123 Mitglieder.
Aus den Zeiten des 2. Weltkrieges liegen keine Vereins-Unterlagen vor.

1949 erschien er unter dem Namen  "Verkehrsverein Neckargemünd e.V.". Damals veranstaltete er ein "Großes Strandfest" im Strandbad Neckargemünd.
Die Mitgliederzahl von 1952 betrug 123.
Laut Protokoll vom 22.1.1954 wurde die Arbeit des Verkehrsamtes dem Verkehrsverein übertragen und zu diesem  Zweck eine Geschäftsstelle in der Bahnhofstraße 13 eröffnet.
1957 wurde jedoch wieder ein städtisches Verkehrsamt eingerichtet.

1968 erfolgte eine umfassende Satzungsänderung mit Erweiterung des Vorstandes.
Die Vereinsarbeit der 60er Jahre war  geprägt von dem Bestreben, den Tourismus in Neckargemünd weiter zu  fördern. Damals wurden auch die "Hortensien-Tage" eingeführt.
In den 70er Jahren arbeitete man  verstärkt an der Förderung des Fremdenverkehrs. Außerdem strebte man die Erlangung des Gemeinnützigkeits - Status an und erstellte 1976 zu diesem  Zwecke eine neue Satzung.

1978 wurde schließlich dem Antrag auf  Anerkennung der Gemeinnützigkeit entsprochen, gleichzeitig wurde eine  Namensänderung in "Kultur- und Heimatverein Neckargemünd e.V."  beschlossen. Nach der damaligen  Satzung oblag dem Verein die Aufgabe,  "das Verständnis für Geschichte, Volks- und Heimatkunde in Neckargemünd  zu pflegen und zu wecken, sowie die Schaffung, Pflege und Erhaltung der  Einrichtungen, die der  Erholung und Gesundung dienen, ferner  geschichtliche und kulturelle Denkmäler aller Art vor Untergang,  Verunstaltung und Abwanderung zu bewahren."

1979 fand unter der Regie des Kultur-  und Heimatvereins zum ersten Mal das "Menzer-Park-Fest" (als "Nachfolger" der Hortensien-Tage) statt. Auch der Martinsumzug der Kernstadt wurde zum ersten  Mal (und seitdem jedes Jahr) vom Verein in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert.

1981 wurde in der  Jahreshauptversammlung beschlossen, dass der Verein die  Renovierungsarbeiten und die Einrichtung des Heimatmuseums Neckargemünd im Pflughof übernehmen sollte.

1983 fand zum ersten Mal der Sommertagszug der Kernstadt unter der Regie des Kultur- und  Heimatvereins statt. Der hierfür gegründete Ausschuss war der Nachfolger eines bisher eigenständig in der Stadt agierenden Sommertagszug - Komitees.
Nach dem  Wunsch des damaligen Vereinsvorsitzenden Hans Kramer übernahm damit der  Verein eine ganz wichtige Rolle in der Pflege heimischen Brauchtums.
Im gleichen Jahr erfolgte die  Übergabe des vom Verein eingerichteten  Heimatmuseums an die Öffentlichkeit sowie die Herausgabe eines vom  Verein erstellten Altstadtführers.
Aus Vereinsmitteln wurden in den Jahren  1982 und 1983 jeweils 2.000,- DM für das Heimatmuseum gespendet.

1985 wurde im Rahmen der Planung für ein größeres Heimatmuseum in den Räumen des "Alten Rathauses" in der  Hauptstraße 25 vom Verein eine Spende von 3.000,- DM für dieses Projekt  beschlossen.

1986 erfolgte die Bildung der beiden Arbeitskreise "Museum im Alten Rathaus" sowie "Trachten".

1987 beschloss der Vorstand eine  Spende über 10.000,- DM zur Einrichtung der "Fischer- und  Schiffer-Abteilung" im "Museum im Alten Rathaus".

Nach dem Tode Hans Kramers im Jahre 1992 übernahm Frau Rosemarie Otruba den 1. Vorsitz im Kultur- und  Heimatverein. Sie regte in den folgenden Jahren die Gründung weiterer  Arbeitskreise, nämlich “AK Denkmalschutz” und “AK Burg Reichenstein”, an, die später aus praktischen Gründen zusammengelegt wurden. Die  Arbeitskreise ermöglichten den aktiven Mitgliedern, ihr Engagement auf  ihre speziellen Interessengebiete zu  konzentrieren.

1998 bildete sich aus einem Kreis  musikinteressierter Neckargemünder unter der Schirmherrschaft des  Kultur- und Heimatvereins ein neuer Arbeitskreis, der “AK Kultursommer”, der fast 10 Jahre lang die sehr beliebte Open-Air-Veranstaltung ”Musik auf Reichenstein” begründete und seit 1999 monatlich Konzerte, Kabarett- und andere Kleinkunstveranstaltungen im Alten E-Werk Neckargemünd organisiert.

Auf der Jahreshauptversammlung 1999 wurde Frau Birgit Oberweis zur 1. Vorsitzenden gewählt.

Die Organisation des  Menzer-Park-Festes wurde wegen der Überlastung der bisher im Verein  dafür zuständigen Mitglieder an ein neues, aus Mitgliedern verschiedener Vereine bestehendes Organisationskomitee übergeben.
Seitdem ist der Verein nur noch ”normaler” Teilnehmer am Menzer-Park-Fest mit einem kleinen Info- und Spielestand.

Im Jahre 2001 beschloss die  Mitgliederversammlung auf einen Antrag des Vorstandes die Änderung des  Vereinsnamens in “Kulturverein Neckargemünd e.V.” und brachte das in die aktuelle Fassung der Satzung mit ein. Auch ein neues Logo wurde entworfen, um das alte, zu leicht mit dem der Stadt Neckargemünd zu verwechselnde Logo abzulösen.

Im Sommer 2003 wurde  der “AK Stadtbücherei” mit dem Ziel gegründet, die Stadtbücherei Neckargemünd zu fördern und Aktionen durchzuführen, die  diese wichtige Institution in der Neckargemünder Altstadt unterstützen.
 

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Traditionen im Wandel

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letzte Aktualisierung:
03
.03.2024